Der Border Collie


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Einzigartige Hunde zwischen Genie und Wahnsinn,
wie es der Buchtitel von Anita Hermes und Silke Meermann lautet.

Ein ruhiger, ausgeglichener, Kluger und Aufmerksamer Hund
mit freundlichem und liebenswürdigem Charakter und großem Arbeitseifer.
Oder
Ein hyperaktiver und nervöser Hund mit Stereotypen und Fehlverhalten,
der seine Artgenossen oder Bällchen anstarrt und Kinder, Kinderwagen
und Jogger „hütet“.

Nein, hier werden keine zwei verschiedenen Hunderassen beschreiben,
es handelt sich tatsächlich um ein und denselben Hund! 
Aber warum man immer wider auf diese zwei Verhaltenstypen trifft,
soll hier erläutert werden.

Ich möchte hier "kurz erklären" warum ein Border Collie so ist wie er ist, 
denn mir liegen diese Hunde sehr am Herzen und möchte jedem Vermitteln, 
wie wichtig es ist, das ein solcher Hütehund ein Artgerechtes zu Hause hat, 
mit arbeit am Vieh! 

Der Ursprung des Border Collies liegt im schottisch-englischem Grenzland
den „Border Countries“. In diesen rauen Klima und unwegsamen Gelände
ist das Schaf das einzige Tier, das dort ertragreich zu halten ist.
Die Schäfer brauchten für die Arbeit einen guten Helfer.
Sie züchteten über einige Hundert Jahre einen Hund der die wilden,
über viele Kilometer verstreuten Schafe einsammelt und zusammentreibt.
Der Hund muß dies selbstständig mit Ausdauer, Mut, Ruhe und Geduld bewältigen.
Es entstand der Boder Collie, ein unersetzlicher Helfer in der Schafhaltung.

Das Resultat einer jahrhundertlangen Selektion auf diese speziellen
Verhaltenseigenschaften sind Hunde, die äußerlich völlig
verschieden aussehen können. Sie gibt es langhaarige, stockhaarige
und kurzhaarige; schwarz-weiß, dreifarbige, ganz braune oder graue,
von 10 bis über 25kg schwer werden.
Warum ist das so? Nun, sie wurden nur auf ihre ganz speziellen
Fähigkeiten hin gezüchtet. Das allein ist so schwierig,
daß man es sich nicht leisten konnte, einen guten Hund nicht zur
Zucht zu verwenden, bloß weil er kurzhaarig ist. 

Das ein mental und physisch so aktiver Hund wie der Border Collie
eine sinnvolle Beschäftigung braucht, ist schon häufig erwähnt worden,
aber warum gerade der Border Collie zum Problemhund Nummer
eins geworden ist, muß man sich ein bisschen mit dem speziellen
Hüteverhalten beschäftigen.

Die Genetische Veranlagung des Hüteverhaltens stammt vom Wolf ab
und ähnelt dem Jagdverhalten. Der „Cast“ des Border Collie, er läuft im großen
Bogen um die Schafe und treibt die Schafe zusammen.
Er schleicht sich mit gebückter Körperhaltung, eingezogener Rute
und fixierendem Blick an die Schafe rann.
Dies löst bei den Schafen den natürlichen Fluchtreflex aus.
Um die Schafe in die gewünschte Richtung zu treiben,
flankiert er um die Schafe und treibt sie wider langsam vorwärts.
Eine Hilfreiche Eigenschaft ist der „sheep sense" des Border Collies,
ähnlich wie der „Cow Sense“ des Quarter Horse,
ein angeborenes, instinktives Handeln.
Sie können die Bewegungsmuster der Schafe vorahnen und innerhalb von
Bruchteilen einer Sekunde darauf reagieren.
Das „Auge-zeigen“, das Fixieren wird auch häufig gegenüber anderen Hunden gezeigt.
Dies ist nicht als normal zu betrachten, da Hunde Sozialpartner
und keine potentielle Beute sind. Zwangsläufig führt dies zur
Gegenwehr der Angestarrten, die sich zu Recht herausgefordert fühlen.

Das Hüten von Kindern, Kinderwagen, Joggern oder fahrende Autos
ist ein bejagen und ist nicht typisch für einen Hütehund.
Es ist ein stark Selbstbelohnendes Verhalten und sollte unterbunden werden.
Da dies den Border Collie dazu bringt, das Anstarren und Hetzen
immer und immer wieder bis zur Stereotypie auszuführen. 
Das fehlende Verständnis für den Border Collie und Unwissendheit
führen oft dazu, dass der süße nette Hundewelpe bald zum
Tyrann der Familie wird und nicht mehr zu kontrollieren ist.
Man sollte sich überlegen, ob man einem Border Collie die
Chance bieten möchte, seine angeborene Verhaltensweise sinnvoll anzuwenden.
Sie überlegen doch bestimmt auch, ob sie sich einen Bagger kaufen anstatt einen PKW.

Um zum Schluß sei gesagt, das nicht jeder Border Collie die
arbeit am Vieh braucht, aber man sollte es nicht ausschließen. 

Weitere und Ausführliche Informationen zum Thema Border Collie sind hier zu finden:
Arbeitsgemeinschaft Border Collie Deutschland  Www.abcdev.de
und im Buch:  
Border Collies, Hunde an der Grenze zwischen Genie und Wahnsinn
von Silke Meermann und Anita Hermes



 


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